FKP | Fachkraft für Kriminalprävention – ZKPF | Zentrum für Kriminologie Polizeiforschung

FKP | Fachkraft für Kriminalprävention

Zertifizierungskurs „Fachkraft für Kriminalprävention | FKP – Schwerpunkt: Sexuelle Übergriffe gegen Kinder und Jugendliche“

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"Prävention ist keine Methode, Prävention ist eine Haltung."
(EJW)


Allgemeines zum Zertifizierungskurs

Sexueller Kindesmissbrauch wird zumeist mit männlichen erwachsenen Tätern assoziiert. Diese Annahme führt in der Präventionsarbeit und im Kindesschutz zu zahlreichen blinden Flecken, was bedeutet, dass viele betroffene Kinder nicht wahrgenommen und weder ihnen noch den übergriffigen Menschen (geeignete) Hilfen angeboten werden. Die Realität zeigt uns immer wieder, dass zahlreiche sexuelle Übergriffe durch Kinder, Jugendliche und auch Frauen begangen werden. Unser Zertifizierungskurs befasst sich daher mit Entwicklungspfaden hin zu sexuell problematischen Verhaltensweisen von der Kindheit über das Jugend- bis ins Erwachsenenalter im Abgleich zur Entwicklung einer gesunden Sexualität. Bedeutsame Einflussfaktoren in (familiären) Bindungen, Kontakten zu Gleichaltrigen und der medialen Welt werden eingehend betrachtet und ihre Bedeutung für die Kriminalprävention herausgearbeitet. Das Phänomen „Sexueller Übergriff“ hat viele Gesichter, die sich in verbal und non-verbal, in Fantasie und Handlungen, digital und analog zeigen. Ausgewählte Phänomene wie physische Übergriffe, Missbrauchsabbildungen/Pornografiekonsum, (Cyber-)Mobbing und Grooming sowie Sexualität im Kontext Kultur, Musik und Sprache finden in den vier Blöcken entsprechenden Raum. Sachkompetenz abseits von Populismus, Bagatellisierung und Hysterie ist ein zentraler Aspekt, um kriminalpräventive Handlungskonzepte für das eigene Praxisfeld entwickeln zu können. Impulsgebung auf Basis wissenschaftlich-fundierten Wissens in Kombination mit einem unmittelbaren und hohen Praxisbezug kennzeichnen unseren Zertifizierungskurs. Eine interdisziplinäre Zusammensetzung der Teilnehmenden wird unsererseits ausdrücklich begrüßt.

Zeitlicher Umfang

Der Gesamtumfang des FKP-Zertifizierungskurses beträgt 11 Tage, aufgeteilt auf vier Veranstaltungsblöcke:

  • Block 1: 2 Tage
  • Block 2: 3 Tage
  • Block 3: 3 Tage
  • Block 4: 3 Tage

Mit Abschluss des Gesamtkurses erhalten die Teilnehmer*innen das personengebundene Zertifikat zur „Fachkraft für Kriminalprävention | FKP – Schwerpunkt: Sexuelle Übergriffe gegen Kinder und Jugendliche“. Die Zertifizierung erfolgt durch das ZKPF. 

Es besteht die Möglichkeit, einzelne Blöcke als Gasthörer*in zu buchen.

Zielgruppe der Veranstaltung

  • Psycholog*innen
  • Kriminolog*innen
  • Mediziner*innen
  • Jurist*innen
  • Sozialarbeiter*innen/-pädagogen und Heilpädagog*innen, insbesondere aus den Arbeitsfeldern
    • Sozialpädagogische Familienhilfe und Erziehungsbeistandschaft
    • Stationäre Jugendhilfe
    • Kriminaltherapie und -prävention/Straffälligenhilfe/Täter*innenarbeit
    • Forensik
    • Soziale Trainingskurse
    • Kinder- und Jugendpsychotherapie/-psychiatrie
     • Jugendamt/Allgemeiner Sozialer Dienst
       • Jugendgerichtshilfe
  • Studierende der o.g. Berufsgruppen
  • Heilerziehungspfleger*innen
  • Psychiatrische Pflegekräfte
  • Erzieher*innen
  • Polizeikräfte

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Sexuell übergriffiges Verhalten hat viele Gesichter. Bei Bekanntwerden entsprechender Vorfälle zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen, lassen sich mannigfaltige Konsequenzen auf die betroffenen Systeme ausmachen. Oftmals lassen sich emotionale, persönliche und fachliche Überforderungen mit dem Thema eruieren, die einen professionellen Umgang mit den Vorfällen sowie deren Prävention erschweren, mitunter gar verhindern. Im Seminar wird der Frage nachgegangen, wo Normalität aufhört und sexuelle Übergriffigkeit anfängt.

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Sinnaspekte der Sexualität
  • Sexuelle Entwicklung
  • Kinder-, Jugend- und Erwachsenensexualität
  • Ausgewählte Störungsbilder
  • Begriffsdefinitionen

Referent: Steffen Theel

Die kindliche Entwicklung in all ihren Ebenen und Facetten ist vielschichtig. Der professionelle Umgang mit sexuellen Auffälligkeiten von Kindern stellt hierbei eine besondere Herausforderung dar. Gerade in diesem sensiblen Bereich bedarf es Fachwissen, um insbesondere sexuelle Übergriffe von alterstypischen Verhaltensweisen (z. B. sogenannten „Doktorspielen") unterscheiden und diesen jeweils angemessen begegnen zu können. Auch die Konfrontation sowie der Umgang von Kindern mit Pornografie gewinnt in den letzten Jahren an Bedeutung und ist Gegenstand des Seminars. Unser Seminar beschäftigt sich darüber hinaus mit Vorläufersymptomen für sexuelle Gewalt in Abgrenzung zwischen Norm und Abweichung, u. a. Tierquälerei, Brandstiftung und sexuelle Auffälligkeiten. Ziel des Seminars ist es, häufig anzutreffende Warnsignale bei Kindern erkennen und individuell angemessene Interventionen ableiten zu können. Die Inhalte werden an konkreter Fallbeispiele erörtert.

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Individuelle und umfeldbezogene Einflussfaktoren
  • Grundhaltung im Umgang mit (sexuell) auffälligen Kindern
  • Einfluss von und Umgang mit Medien
  • Warnsignale bei „Early-Startern“
  • Intervention und Prävention
  • Fallbeispiele

Referent: Steffen Theel

Das Seminar vermittelt neben Wissen zum kriminalpräventiven Umgang mit sexuell auffälligen Jugendlichen Strategien zur Förderung gesunder Sexualität. Die Bedeutung medialer Einflüsse auf Fantasie und Tatbegehung spielt bei jungen Tätern eine besondere Rolle. Dies wird anhand von Praxisbeispielen aufgezeigt. Sexuelle Übergriffe junger Täter geschehen nicht selten im Kontext gruppendynamischer Prozesse, weshalb Strukturen gewaltaffiner Cliquen betrachtet werden, die zumeist über die Tat hinaus erkennbar sind. Mittels konkreter Fallbeispiele werden Tätertypologien, Tatdynamiken sowie problematische Entwicklungspfade erörtert und diskutiert. Da sexuell grenzverletzenden Jugendlichen im Fallmanagement häufig etikettiert, stigmatisiert und aussortiert begegnet wird, leiten wir in unserem Seminar Strategien für einen rückfallpräventiv-integrativen Umgang mit diesen jungen Menschen ab.

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Einfluss von Medien, (Jugend-)Kultur und Peer-Group
  • Von der Fantasie zur Tat
  • Typologien und Tatdynamiken
  • Risiko- und Schutzfaktoren
  • Förderung gesunder Sexualität
  • Intervention und Prävention
  • Fallbeispiele

Referent: Michael Geiger

Das Seminar gewährt Einblicke in ausgewählte Facetten des sexuellen Kindesmissbrauchs, Tatdynamiken und Strategien erwachsener Täter*innen. Der Begriff „Pädophilie" wird in seiner fachlichen Bedeutung erörtert und im Zusammenhang mit sexuellen Missbrauchstaten anhand von Fallvignetten dargelegt. Der sexuelle Missbrauch in Familien und Institutionen geht stets mit systemischen Verflechtungen von Täter*in, Opfer und dem sozialen Umfeld einher. Hierbei entsteht häufig der Eindruck, dass die betroffenen Systeme „mauern“, weshalb in unserem Seminar verschiedene Verleugnungsformen und entsprechende Interventionsmöglichkeiten erörtert werden. Auch die virtuelle Welt bietet zahlreiche Möglichkeiten für die sexuelle Ausbeutung von Kindern. Dort zu beobachtende Phänomene und die entsprechenden Herausforderungen für den Kindesschutz werden eingehend thematisiert. Letztlich werden mit den Teilnehmenden Möglichkeiten und Grenzen der Prävention und Intervention erörtert und gemeinsam diskutiert.

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Pädophilie und sexueller Kindesmissbrauch
  • Missbrauchsabbildungen/Kinderpornografie
  • Täter*innenstrategien und -typologien
  • Umgang mit Verdachtsfällen und Verleugnung
  • Intervention und Prävention
  • Fallbeispiele

Referentin: Dr. Rita Steffes-enn

Die Zusatzqualifikationen ASAT®,  ASAT®Jugend und ASAT®Kinder stellen eine sehr gute Ergänzung zum FKP-Zertifizierungskurs dar.

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Aktuelle Termine zu unseren offenen Zertifizierungskursen Sie hier: Termine

Selbstverständlich können wir Ihnen auch Inhouse-Zertifizierungskurse anbieten. Bei bestehendem Interesse zögern Sie bitte nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen.

Kontakt

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