Kriminologie – ZKPF | Zentrum für Kriminologie Polizeiforschung

Kriminologie

Kriminalität beforschen und im interdisziplinären Verbund begegnen

Abgrenzung der Kriminologie gegenüber der Kriminalistik

Kriminologie wird häufig mit Kriminalistik verwechselt oder gleichgesetzt: Kriminalistik jedoch befasst sich im Gegensatz zur Kriminologie nicht mit der Ursachenforschung krimineller Handlungen, sondern mit deren Aufklärung.

Kriminologische Interessenfelder

Unter der Kriminologie ist der Übersetzung nach die "Wissenschaftliche Lehre vom Verbrechen" zu verstehen. Es handelt sich um eine interdisziplinäre Wissenschaft zur Ursachenerforschung von Kriminalität. Die Kriminologie befasst sich insbesondere mit:

  • den kriminellen Handlungen selbst (Phänomenologie) unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Betrachtung des Hell- und des Dunkelfelds, sprich: der offiziellen Stellen bekannt gewordenen Taten als auch derer, die nicht offiziell bekannt wurden
  • den Tätern/Täterinnen, ihren Einstellungen, Persönlichkeiten und sozialen (Lebens-) Bedingungen,
  • den Instanzen der sozialen Kontrolle von Kriminalität und der Kriminalpolitik,
  • den Kriminalitätsprotokollen (bspw. Statistiken),
  • den Opferbelangen (Viktimologie), einschließlich der Kriminalitätsfurcht und
  • der Verbrechensverhütung (Prävention).

Unter „angewandter Kriminologie“ ist die praktische Nutzbarmachung und konkrete Umsetzung wissenschaftlich-kriminologischer Erkenntnisse zu verstehen.

Kriminologische Theorien und Kriminalpolitik

Kriminologische Theorien zur Erklärung von Kriminalität betrachten die Mikroebene, also das Individuum, und/oder die Makroebene, die gesellschaftlichen und globalen Bedingungen. Die entsprechenden wissenschaftlichen Erkenntnisse nehmen einen erheblichen Einfluss auf die Kriminal- und Sicherheitspolitik, weshalb sie mit großer Sorgfalt erhoben und verarbeitet werden müssen.

Welche Studiengänge durchlaufen Kriminolog:innen?

Die Berufsbezeichnung des/der Kriminolog:in wird insbesondere in den Medien teils inflationär anmutend genutzt und nahezu bei jeder Person angewandt, die sich in irgendeinem Kontext mit Kriminalität befasst. Die Kriminologie ist jedoch eine eigenständige, wenngleich auch interdisziplinär ausgerichtete Wissenschaft. An verschiedenen juristischen Fakultäten kann Kriminologie lediglich im Nebenfach studiert werden. Seit 2005 wird in Deutschland Kriminologie darüber hinaus auch als eigenständiger universitärer Studiengang angeboten, der mit der Erlangung des akademischen "Master" abgeschlossen wird. Es wird also ein Schulabschluss auf dem Niveau der sog. Allgemeinen Hochschulreife, sprich einem vollwertigem Abitur benötigt. Anschließend muss ein hinführenden Bachelorstudiengang( mindestens 240 CP) mit einem sehr guten Abschluss absolviert werden, der inhaltlich den Zugang zum Kriminologie-Master ermöglicht. Hierzu zählen insbesondere Psychologie, Sozialwissenschaften und Rechtswissenschaften. Neben einer dem Studium anschließenden mindestens einjährigen Berufserfahrung im kriminologisch relevanten Feld, ist ein eintragsfreies Führungszeugnis eine weitere Voraussetzung.

Welche Wissenschaften spielen interdisziplinär eine Rolle für die Kriminologie?

  • Rechtswissenschaften
  • Polizeiwissenschaften
  • Politikwissenschaften
  • Psychologie
  • Philosophie
  • Pädagogik
  • Soziologie
  • Medizin

Wofür sollte man sich als Kriminolog:in interessieren?

  • Interesse an gesellschaftlichspolitischen Themen und Zusammenhängen
  • Interesse an Statistik und wissenschaftlichem Arbeiten
  • Interesse an wissenschaftlichen Publikationen
  • Ausgeprägtes analytisches Denken
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Psychische Belastbarkeit

Wie ist die kriminologische Ausrichtung des ZKPF?

Im ZKPF wird sich sowohl der empirischen (wissenschaftlichen) Kriminologie als auch der angewandten Kriminologie gewidmet. Die kriminologische Ausrichtung des ZKPF ist vorwiegend sozialwissenschaftlicher Natur. Phänomenologisch werden die Schwerpunkte durch die Expertisen der Mitglieder der ZKPF-Expert:innen-Plattform bestimmt.

Kontakt

Zentrum für Kriminologie &
Polizeiforschung | ZKPF
Leitung: Dr. Rita Steffes-enn
ZKPF-Hauptverwaltung:
Pf 1144 | D-56755 Kaisersesch
+49 (0) 26 53 91 37 23
buero@zkpf.de

 

Zentrum für Kriminologie &
Polizeiforschung Berlin | ZKPF-Berlin
Leitung: Steffen Theel
Postfach 67 01 26 | D-10207 Berlin
Mobil: +49 (0) 162 45 12 22 7
www.zkpf-berlin.de