Brandstiftung – ZKPF | Zentrum für Kriminologie Polizeiforschung

Umgang mit Brandstifter:innen

„Als ich das Feuer sah, fiel mir ein Stein vom Herzen!“

Brandstifter:innen bilden eine heterogene Täter:innengruppe, sowohl in Bezug auf ihre Psychopathologie als auch die Tatmotivation und Tatdynamiken. Die polizeiliche Kriminalstatistik spiegelt seit Jahren ein Hauptproblem polizeilicher Ermittlungsarbeit bei Branddelikten wider: Die fehlenden verwertbaren Beweise bei vorsätzlichen Branddelikten. Dies spiegelt sich in einer niedrigen Aufklärungsquote wider. Dabei kennen erfahrene ErmittlerInnen die zumeist männlichen Täter in der Mehrzahl der Fälle. Doch oft fehlt es nicht nur an verwertbaren Beweisen, sondern die Motivation der zumeist männlichen Tatverdächtigen bleibt im Dunklen.

Was bringt einen Menschen dazu, in der Nacht eine Reihe Autos anzuzünden? Was unterscheidet ihn von einem Täter, der eine Wohnungstür in Brand setzt? Was bewegt einen Menschen gar einen anderen Menschen mit Feuer zu verletzen? Diesen Fragestellungen widmet sich das Seminar und vermittelt einen Einblick in die Psychologie der Brandstifter. Es beinhaltet sowohl deliktorientierte als auch persönlichkeitsspezifische Aspekte. Langfristig kann sich ein tieferes Verständnis der Tathintergründe positiv auf Ermittlungsansätze und Vernehmungsstrategien auswirken. Das Verstehen der Psychodynamik der Täter kann sich zudem auf die Arbeitszufriedenheit bei BrandermittlerInnen auswirken, weil trotz geringem Ermittlungserfolg die eigene fachliche Kompetenz positiv erlebt wird. In der Behandlungsarbeit lassen sich aus den Erkenntnissen individualisierte Ansätze für die Kriminalprävention und Kriminaltherapie ableiten.

Das Seminar vermittelt deliktspezifisches Grundlagenwissen aus den Bereichen Kriminologie und forensischer Psychologie sowie zu Möglichkeiten deliktorientierter Behandlungsansätze. Die Vertiefung der theoretischen Kenntnisse erfolgt anhand von Fallbeispielen. Darüber hinaus bietet das Seminar die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches unter den Teilnehmenden und die Bildung eines professionellen Netzwerks.

Inhaltlich und methodisch zielt die Fortbildung auf folgende Schwerpunkte ab:

  • Theoretische Wissensvermittlung zur "Psychologie der Brandstiftung"
  • Tathergangsanalyse und Tatdynamiken bei Branddelikten
  • Forschung zu Tätertypologien
  • Psychopathologie von Brandstifter:innen
  • Möglichkeiten, Chancen sowie Grenzen in der Kriminaltherapie und Kriminalprävention

Eine Übersicht unserer offenen Semianrangebote für Fachkräfte und das Anmeldeformular finden Sie hier.

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