Kriminaltherapie & Täterarbeit – ZKPF | Zentrum für Kriminologie Polizeiforschung

Kriminaltherapie | Täterarbeit

Eine Übersicht unserer offenen Semianrangebote für Fachkräfte und das Anmeldeformular finden Sie hier.

Rückfallprävention durch bindungsbasierte & deliktorientierte Täter:innenarbeit | Kriminaltherapie

Täter:innenarbeit

bzw. Straftäter:innenbehandlung umfasst vielzählige Interventionen, die der Rückfallprävention und Resozialisierung dienen. Zur Täterarbeit zählen somit nicht nur Therapien, sondern u. a. auch (sozial-)pädagogische Maßnahmen sowie unterschiedlichste Trainings, Maßnahmen des Entlassungs- / Übergangsmanagements und zur Verbesserung des sozialen Umfeldes.


Kriminaltherapie

bezeichnet hingegen die im engeren Sinne therapeutische Behandlung von Straftätern, die primär dem Ziel der Rückfallprävention und der Resozialisierung dient. "Protektive Faktoren sollen (re-)aktiviert und aufgebaut werden und kriminogene Faktoren abgemildert und eingegrenzt werden. Kriminaltherapie zielt auf relevante Risikodispositionen ab, unabhängig davon, ob diese im Zusammenhang mit psychischer Erkrankung [bzw. Störung] stehen oder nicht." In der Kriminaltherapie wird sich psychologischer Methoden aus Psycho- und Sozialtherapie als auch Vorgehensweisen aus der (Sozial-)Pädagogik bedient. (Endres & Schwanengel 2016: 159)

Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, Ihnen unsere nachfolgenden Themen als Inhouse-Seminare anzubieten, die sich in Gänze an dem Bedarf Ihres Tätigkeitsfeldes orientieren!

Bei bestehendem Interesse, zögern Sie bitte nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen.

Die nächste Kursreihe startet im Herbst 2024

Nicht zuletzt unter dem Eindruck drastischer Fälle sexualisierter Gewalt wächst das politische und gesellschaftliche Interesse an der (Rückfall-)Prävention sexueller Übergriffigkeiten. Zeitgleich steigt die Erwartungshaltung an die Professionalität rückfallpräventiver Interventionen. Daher haben das ZKPF und die fachpool gGmbH in einem Kooperationsprojekt eine umfassend fundierte, dreijährige Weiterbildung zu "Kriminaltherapie und Kriminalprävention" konzipiert.

Während 38 Fortbildungstagen werden die zentralen Kompetenzen der kriminaltherapeutischen und kriminalpräventiven Arbeit mit Menschen, die sexuell deviantes Verhalten zeigen, vermittelt.

Die ausführliche Broschüre zum KrimTP-Zertifizierungskurs einschließlich der Anmeldeformulare finden Sie hier
KrimTP Broschuere.pdf3.81 M

Unsere KrimTP-Weiterbildung beinhaltet neben dem

  • Lizenzerwerb in einem validierten kriminalprognostischen Instrument

vor allem auch die Wissensvermittlung zu

  • kriminaltherapeutisch relevanten Störungsspezifika
  • kriminaltherapeutischem Umgang mit ausgewählten Störungsbildern
  • psycho-sexuellen und psycho-sozialen Entwicklungspfaden
  • Trauma und Bindung
  • Täter:innentypologien
  • ausgewählten Phänomenen, wie z. B. Missbrauchsabbildungen, Brandstiftung, Tierquälerei
  • kriminaltherapeutischen Implementierung des Good Lives Models
  • Grundlagen der Kriminalprognose
  • Umfeld- und Netzwerkarbeit
  • Besonderheiten und grundlegenden Methoden im kriminaltherapeutischen Arbeiten gemäß dem R-N-R-Prinzip


Die inhaltlichen Bausteine orientieren sich an den Prinzipien des Risk-Need-Responsivity-Modells (Andrews et al. 1990)

  • Baustein 1: Forensisch-klinische Grundlagen
  • Baustein 2: Kriminaltherapeutische Grundlagen
  • Baustein 3: Deliktunspezifisches Arbeiten
  • Baustein 4: Deliktspezifisches Arbeiten

Die Bausteine können auch einzeln gebucht werden.

  • Baustein 5: eigenständiger Nachweis von Supervision/Fallberatung


Ihre Weiterbildungsleitung

  • Dr. Rita Steffes-enn, Kriminologin, M.A.
  • Steffen Theel, Kinder- und Jugendpsychotherapeut, M.A.


Ihre Referent*innen

  • Silke Breuksch, Forensische Kinder- und Jugendpsychiaterin
  • Prof. Dr. Reinhard Eher, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie
  • Dr. Jan Gysi, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
  • Dr. Fritjof von Franqué, Psychologischer Psychotherapeut
  • Karl Michaelis, Dipl.-Psychologe
  • Barbara U. Reinhardt, Psychologische Psychotherapeutin
  • Dr. Nahlah Saimeh, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie
  • Dr. Safiye Tozdan, Psychologin, M.Sc.
  • Viola Würffel, Dipl.-Sozialarbeiterin

Mit Weiterbildungsabschluss erhalten Sie das Zertifikat "Kriminaltherapie & Kriminalprävention | KrimTP – Schwerpunkt: sexuell assoziierte Verhaltensprobleme & Sexualdelinquenz"

Hinweis:
Kriminaltherapie ist kein Heilverfahren. Ein kriminaltherapeutisches Angebot kann als nebenberufliche Dienstleistung oder hauptberuflich in einer Institution (z. B. Justiz, Forensik, Praxis, Beratungsstelle usw.) implementiert werden. Die Frage, in welchem Feld und in welcher Form Sie später kriminaltherapeutisch tätig sind, ist zwingend mit Ihrer Grundqualifikation im klinischen Bereich verbunden.
Sie werden bei KrimTP nicht in einem spezifischen Manual geschult wie es z. B. beim ASAT® und des ASAT®Jugend als einem kriminaltherapeutischen Behandlungsprogramm der Fall ist. Somit bietet die KrimTP-Weiterbildung eine sehr gute Ergänzung zur Zusatzqualifikation im ASAT® und des ASAT®Jugend.

Die ausführliche Broschüre zum KrimTP-Zertifizierungskurs einschließlich der Anmeldeformulare finden Sie hier
KrimTP Broschuere.pdf3.81

Kriminalprävention und Täterarbeit in der Pädagogik - Schwerpunkt: Sexuelle Übergriffe gegen Kinder und Jugendliche

Sexueller Kindesmissbrauch wird zumeist mit männlichen erwachsenen Tätern assoziiert. Diese Annahme führt in der Präventionsarbeit und im Kindesschutz zu zahlreichen blinden Flecken, was bedeutet, dass viele betroffene Kinder nicht wahrgenommen und weder ihnen noch den übergriffigen Menschen (geeignete) Hilfen angeboten werden. Die Realität zeigt uns immer wieder, dass zahlreiche sexuelle Übergriffe durch Kinder, Jugendliche und auch Frauen begangen werden. Unser Zertifizierungskurs befasst sich daher mit Entwicklungspfaden hin zu sexuell problematischen Verhaltensweisen von der Kindheit über das Jugend- bis ins Erwachsenenalter im Abgleich zur Entwicklung einer gesunden Sexualität. Bedeutsame Einflussfaktoren in (familiären) Bindungen, Kontakten zu Gleichaltrigen und der medialen Welt werden eingehend betrachtet und ihre Bedeutung für die Kriminalprävention herausgearbeitet. Das Phänomen „Sexueller Übergriffe“ hat viele Gesichter, die sich in verbal und non-verbal, in Fantasie und Handlungen, digital und analog zeigen. Ausgewählte Phänomene wie:

  • physische Übergriffe,
  • Missbrauchsabbildungen/(Kinder-)Pornografie,
  • (Cyber-)Mobbing und Grooming sowie
  • Sexualität im Kontext Kultur, Musik und Sprache

finden in den vier Blöcken entsprechenden Raum. Sachkompetenz abseits von Populismus, Bagatellisierung und Hysterie ist ein zentraler Aspekt, um kriminalpräventive Handlungskonzepte für das eigene Praxisfeld entwickeln zu können. Impulsgebung auf Basis wissenschaftlich-fundierten Wissens in Kombination mit einem unmittelbaren und hohen Praxisbezug kennzeichnen unseren Zertifizierungskurs.

  • Grundlagen der Kriminalprävention
  • Sexuell auffällige Kinder
  • Sexuell übergriffige Jugendliche
  • Erwachsene Täter*innen

Eine interdisziplinäre Zusammensetzung der Teilnehmenden wird ausdrücklich begrüßt.

Weitere Informationen zu Inhalten und Terminen sowie das Anmeldeformular finden Sie hier

Das ASAT® & ASAT®Jugend ist ein kriminaltherapeutisches Verfahren in Form eines Rückfallpräventionstrainings für strafmündige, sexuell übergriffige Menschen und wurde mit dem rheinland-pfälzischen Landespräventionspreis „Kriminalprävention 2014“ ausgezeichnet. Die thematischen Schwerpunkte der Module in den einzelnen Phasen zielen konkret auf die Reduktion dynamisch-kriminogener Risikofaktoren und dem Ausbau dynamischer Schutzfaktoren ab. Die zeitliche Bearbeitung der einzelnen Faktoren ist an dem individuellen kriminogenen Bedarf der Klient*nnen auszurichten.

Das ASAT® & ASAT®Jugend kann als Grupen- oder Einzelmaßnahme durchgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie hier.

Das Good Lives Model hat sich mittlerweile als Denkmodell in der Anwendung mit straffälligen Menschen etabliert. Es GLM bietet eine ganzheitliche und ressourcenorientierte Herangehensweise bei der Rehabilitation von Straftäter:innen. Es hat als Grundsatz, dass das Risiko erneuter Straffälligkeit nur dann nachhaltig gemindert werden könne, wenn wir Menschen dabei unterstützen, ihre Stärken und Kompetenzen richtig einzusetzen. Als grundlegend ressourcenorientiertes Denkmodell hat das Goodl Lives Model daher zum Ziel, Klient:innen in ihrer Straffreiheit zu bestärken, sie zu befähigen, straffrei zu werden, sie zu unterstützen und sie selbst zu Expert:innen ihres eigenen, guten und zufriedenstellenden Lebensplans zu machen.
Für alle, die mit straffälligen gewordenen Menschen arbeiten, bietet das Good Lives Model eine komplexe, individualisierte und zielgerichtete Herangehensweise im Umgang mit ihrer Klientel. Das Seminar soll Einblick in die Grundgedanken des Good Lives Models bieten und anhand von praktischen Übungen und Fallbeispielen Teilnehmer:innen befähigen, das Good Lives Model in die Arbeit mit den Klient:innen zu übernehmen. Ein besonderer Fokus wird auf die Strategien zur Bedürfniserfüllung sowie die Erarbeitung und Anwendung des Good-Lives-Plans gesetzt.

Versuchen wir in der Täterarbeit mit den Klienten über ihre Delikte und deren Folgen zu sprechen, sehen wir uns mit teils massiven Widerständen (Leugnen, Bagatellisieren usw. – mitunter aber auch „Selbsterniedrigungen", bedingungsloses Zustimmen, Einnehmen der Opferrolle oder demonstratives Aufbäumen) konfrontiert. Darüber hinaus messen Täter, wenn es im Gespräch um die Delikte geht, selbst Fachkräften der sog. helfenden Berufe eine sanktionierende Bedeutung bei. Aus diesen Gründen verläuft Kommunikationen in der Täterarbeit zumeist asymmetrisch. Beziehungstestungen wiederum dienen (unbewusst oder bewusst) dazu, mittels verzerrter Selbst- und Fremdwahrnehmung auf den Interaktionsprozess Einfluss zu nehmen. Ziel dieser oftmals unbewusst ablaufenden Prozesse ist die Aufrechterhaltung des verzerrten Selbstbildes und die Abwehr von Versagensgefühlen. Hier zählt auch die häufig zu beobachtende Schuldzuweisung auf das Opfer seitens des Täters (z. B. „Wenn mein Kind mal hören würde, wäre das nie etwas passiert"). Dies alles sind Gesprächssituationen, die Fachkräfte in der Täterarbeit nicht selten fachlich, aber auch persönlich an Grenzen bringen.

Im Seminar werden klassische Widerstände im Umgang mit Tätern betrachtet, Umgangsmöglichkeiten mit diesen Widerständen sowie Methoden der Gesprächsführung anhand von Fallbeispielen vorgestellt.

In der direkten Arbeit mit delinquenten Menschen als auch der entsprechenden Forschung zeigt sich, dass die meisten dieser Klienten Bindungsunsicherheiten, teils sogar Bindungsstörungen aufweisen. Sogenannte Widerstände oder augenscheinliche Unmotiviertheit, können ihre Wurzel in einem tatsächlichen Desinteresse begründet sein, nicht selten aber sind sie durch Scham und interaktionelle Unsicherheiten bedgründet. Die parktische Nutzung der Erkenntnisse aus der Bindungsforschung geben uns vielfältige Möglichkeiten für einen professionellen Umgang mit Widerständen. Auch stellt die bindungsbasierte Täterarbeit ein zentrales Moment dar, um ein Arbeitsklima zu schaffen, welches es den Klienten erleichtert, den (Sicherheit vermittelnden) Widerstand aufzugeben und sich für die Exploration neuer Sicht- und Verhaltensweisen zu öffnen, die insbesondere für ein effektives (Selbst-) Risiko- und Krisenmanagement unerlässlich sind. Somit liefert die bindungsbasierte Täterarbeit / Kriminaltherapie einen wichtigen Baustein zu Gunsten der Rückfallvermeidung. Das Seminar wird als Schwerpunkt für die Arbeit mit Sexualstraftätern oder mit Gewaltstraftätern angeboten.

Spektakuläre, medienträchtige Fälle zeigen uns immer wieder, dass wenn – zumeist Journalisten, aber auch justizielle Instanzen – sich auf die Suche nach Verantwortlichen machen, zumeist „irgendwie jeder ein bisschen", keiner aber alles wusste.

Diese Schwachstelle sollte zu Gunsten eines rückfallvermeidenden Arbeitens des Krisen- und Risikomanagements ausgebessert werden. Insbesondere bei Gewalt- und Sexualdelikten ist somit eine sachliche und fachlich fundierte Anamnese im Vorfeld der Interventions- und Hilfeplanung als unerlässlich zu erachten. Hierbei sollten Informationen aus dem Blickwinkel verschiedener Tätigkeitsfelder (Polizei, Justiz, Beratungsstellen, soziale Netzwerke, Fachambulanzen, Psychiatrien usw.) erhoben, zusammengetragen und systematisch dokumentiert werden. Eine fehlende systematische Dokumentation deliktrelevanter Informationen stellt sich auch bei Zuständigkeitswechseln als problematisch und äußerst arbeitsintensiv dar, da in diesen Fällen die gesamte Arbeit erneut geleistet werden muss. Aus diesen Gründen befasst sich das Seminar Buch mit der deliktorientierten Anamnese in Fällen von Gewalt- und Sexualdelikten sowie mit einem systematischen Informationsmanagement und entsprechenden Dokumentationssystem. Des Weiteren werden ebenso ausgewählte, für die Anamnese besonders relevante Phänomene (Brandstiftung, Tierquälerei, Umgang mit neuen Medien usw.) thematisiert wie auch die Bedeutung von (sexuellen) Gewaltfantasien erörtert. Für das Clearing und die Hilfeplanung bedeutsame Täterklassifikationen und Typologien werden anhand von echten Fällen dargelegt.

Das Hauptaugenmerk des Seminars richtet sich somit auf die Täter*innen, die eingehende Betrachtung ihrer Tat(en) und die diesbezügliche Dokumentation.

Im Risikomanagement werden alle rückfallrisikosenkenden Interventionen erfasst und beinhaltet Risiko- als auch Schutzfaktoren.

Für ein risikoorientiertes Fallmanagement ist ein umfassendes Clearing vor der Interventionsplanung und -umsetzung unerlässlich. Im Workshop wird anhand von Fallbeispielen wissenschaftlich-fundiertes Wissen über kriminogene Risiko- und Schutzfaktoren vermittelt sowie zentrale Aspekte des deliktbezogenen Clearings. Vorgestellt werden im Seminar für die Praxis relevante kriminologische Theorien und Erklärungsmodelle ebenso erörtert wie auch ein wissenschaftlich-fundiertes Rückfallmodell, das eine hervorragende Grundlage zur Erarbeitung von Rückfallvermeidungsplänen und Krisenplänen in Kriminaltherapie und sozialpädagogischer Täterarbeit dienen kann.

Darüber hinaus werden gängige Täterklassifikationen und Typologien anhand von ausgewählten Fallbeispielen und deren Bedeutung für die praktische Arbeit diskutiert.

Das Seminar wird als Schwerpunkt für die Arbeit mit Sexualstraftätern oder mit Gewaltstraftätern angeboten.

Wie können Täter mit ihrer Schuld leben? Empfinden sie diese überhaupt? Das sind Fragen, die nicht nur die Medien, sondern auch uns selbst beschäftigen, wenn wir uns mit Straftaten konfrontiert sehen.

Dies gilt insbesondere für Taten, die sich gegen Kinder richten. Fassungslosigkeit und Wut, aber auch Ohnmacht lösen insbesondere Fälle aus, in denen Täter ihre Taten leugnen, verzerren, bagatellisieren oder gänzlich dazu schweigen. In der Arbeit mit Tätern werden viele Gründe für ein solches Widerstandsverhalten ersichtlich. Die Betrachtung und Auflösung dieser Widerstände ist unerlässlicher Bestandteil einer auf Rückfallvermeidung abzielenden Täterarbeit. Aber ist es überhaupt menschliches Verhalten, das diese Täter zeigen? Können wir die Täter überhaupt Menschen nennen? Welchen Umgang können oder müssen wir gar mit Tätern finden? Diese Fragen führen uns zu einem weiteren Thema des Beitrags: Wiedergutmachung. Definieren wir den Begriff mit ‚Ungeschehen machen', so ist jegliche Form der Wiedergutmachung zu verneinen. Wie der Begriff der Wiedergutmachung inhaltlich noch diskutiert werden kann, wird Teil des Beitrags sein. Ebenso wird sich mit den Fragestellungen der Schuld und Scham gefasst. Im Seminar werden Antworten hierauf aus wissenschaftlich-kriminologischer Sicht gegeben, aber auch abgeleitet aus der konkreten Arbeit mit Straftätern. Ebenso werden im Seminar aktuelle kriminalpolitische Entwicklungen und Vorgehensweisen im Kontext der sozialen Kontrolle (z. B. elektronische Fußfesseln, elektronisch überwachter Hausarrest, Registrierungen, interdisziplinäres Fallmanagement) aus kriminologischer Sicht anhand konkreter Fälle mit den Teilnehmenden diskutiert.

Exemplarische Veranstaltung: Podiumsdiskussion beim Traumanetz Sachsen im Deutschen Hygiene-Museum Dresden unter Beteiligung von:

  • Anja Wille (Opfervertreterin)
  • Geert Mackenroth (MdL Sachsen, Landesvorsitzender des Weißen Rings Sachsen)
  • Rita Steffes-enn (Täterarbeit)
  • Martina de Maiziére (Moderation)

In der Täterarbeit kommt der Analyse der motivationalen Zusammenhänge und der Tatdynamik eine besondere Bedeutung zu. Die verhaltensorientierte Beurteilung des Tatgeschehens spielt in der (Behandlungs-)Arbeit mit den Tätern sowohl zur Risikoeinschätzung als auch zur der Hypothesenbildung in Gesprächssituationen mit dem Täter eine entscheidende Rolle. Im Seminar wird auf die Bedeutung einzelner, zeitlich stabiler Handlungsweisen im Rahmen wiederholter Tatbegehung, aber auch die Bewertung von typischen und atypischen Verhaltensmustern bei Ersttätern eingegangen Darüber hinaus werden Themen wie Macht und Kontrolle, die Bedeutung der Fantasie bei der Tatbegehung sowie Paraphilien, unter besonderer Berücksichtigung des Sadismus, erörtert. Den Teilnehmern/-innen wird im Seminar Basiswissen zur tiefergehenden Betrachtung der "Sprache des Delikts" vermittelt.

 

Bei bestehendem Interesse, zögern Sie bitte nicht, Kontakt mit uns aufzunehmen.

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